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Umweltbewusste Unternehmen in Hochfranken: ROSENTHAL

Umweltbewusste Unternehmen in Hochfranken: ROSENTHAL

Tradition, Qualität und Langlebigkeit sind im Trend

Text: Sabine Reichel-Fröhlich; Bilder: ROSENTHAL GmbH

Die Produkte des weltweit erfolgreichen Porzellanunternehmens Rosenthal sind von Haus aus nachhaltig. „Porzellan hält lange und die Porzellanmasse wird ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen und ohne chemische Zusätze hergestellt“, sagt Mads Ryder, der 2021 die Geschäftsführung der Rosenthal GmbH übernommen hat.

LIFECYCLE IN DER PORZELLANPRODUKTION

Nicht nur das Material besteht aus rein natürlichen und regionalen Hauptrohstoffen wie Feldspat, Kaolin und Quarz – auch die seit mehr als 140 Jahren ausgeprägte Expertise in der Herstellung von Porzellan und das soziale Engagement des Namensgebers Philip Rosenthal tragen zur Nachhaltigkeit Rosenthals bei. Das Porzellanunternehmen ist stets darauf bedacht, einen Beitrag für die regionale Wertschöpfung zu leisten. Alle wesentlichen Kompetenzen sind bei Rosenthal im Haus gebündelt.

Seit 2021 gibt es eine neue Nachhaltigkeitsmanagerin: Dipl.-Ing. Alissa Ritter durchleuchtet in ihrer neu geschaffenen Position Abteilungsübergreifend alle Bereiche sehr genau, hört sich die Vorschläge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und spürt auf, wo Ressourcen geschont werden können. „Auf allen Fertigungsstufen werden die Produktionsschritte durchgehend inhouse durchgeführt. Die Produktionsstandorte, das Logistikzentrum sowie die Hauptverwaltung sind regional in Bayern ansässig“, sagt die Diplom-Ingenieurin. Ihre Erfahrungen aus dem Marketing und den technischen Hintergrund zum Querschnittsthema Nachhaltigkeit möchte Alissa Ritter in ihrer neuen Funktion zusammenbringen. Zukünftig ist sie die Schnittstelle zwischen Werk und Verwaltung, um Wissen aus beiden Bereichen zu bündeln und Prozesse zu optimieren.

Das Thema Nachhaltigkeit geht Rosenthal umfassend an: Überschuss- und Abfallmaterial wird recycelt. An allen Standorten ist bereits 100 Prozent Ökostrom im Einsatz. Die Verpackungen werden hinsichtlich des Materialeinsatzes optimiert und die Materialien, wenn möglich, auf nachhaltig umgestellt. An allen Standorten wird konsequent der Abfall getrennt, um so viel wie möglich zu recyceln. Zum Betreiben seiner Groß-Klimaanlage zur Erzeugung von Wärme und um eigenen Strom zu produzieren, hat Rosenthal 2013 ein 140-KW-Blockheizkraftwerk ins Werk Rothbühl integriert. Mehrere Wärmerückgewinnungsanlagen an beiden Produktionsstandorten werden für die Hallenbeheizung genutzt. Es gibt bereits mehrere Elektrofahrzeuge im Fuhrpark, die E-Mobilität soll kontinuierlich ausgebaut werden. Das Unternehmen ist seit Jahren in den Bereichen Qualitäts-, Umwelt- und Energie-Management sowie der Social Responsibility zertifiziert, was durch regelmäßige interne und externe Audits überprüft und bestätigt wird. Auch digitale Lösungen haben bei Rosenthal längst Einzug gehalten. Eine smarte Steuerung von Licht und Heizung senkt den Energieverbrauch. Meetings werden inzwischen überwiegend digital abgehalten. Darüber hinaus engagiert sich Rosenthal aktiv in Netzwerken, um technische Neuerungen und Zukunftslösungen zu finden, zu bündeln und in der Keramik- Branche voranzubringen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut, der Deutschen Keramischen Gesellschaft und Partnern aus der Branche setzt sich Rosenthal aktiv für eine CO2-Emissionsminderung in der Keramikindustrie ein, mit dem Ziel, den fossilen Brennstoff Erdgas durch regenerative Alternativen zu ersetzen. Ritter zufolge führe die Brisanz der Klimakrise aktuell zu einer Werteverschiebung auf gesellschaftlicher, politischer sowie wirtschaftlicher Ebene. Ein ernsthaftes unternehmerisches Bekenntnis zu Nachhaltigkeit gelte als Grundvoraussetzung für eine wettbewerbsfähige Position in der Zukunft.

ARCHITEKTUR UND NACHHALTIGKEIT

„Nachhaltigkeit war schon immer fest in der Unternehmensphilosophie von Rosenthal verankert“, erklärt Alissa Ritter und verweist auf die Historie. „Das fing schon mit dem Bau unserer Fabriken in den 1960er-Jahren an.“ Von 1965 bis 1969 entstanden die Porzellanfabrik Rosenthal am Rothbühl und das Glaswerk in Amberg. Mit beiden Industriebauten schuf Architekt Walter- Gropius ein herausragendes Spätwerk, das seine Funktionalität und Ästhetik bis heute bewahrt hat. Beide Bauwerke verbanden modernste Technologie und humane Arbeitsplatzgestaltung. Gropius und Rosenthal legten beim Bau des Werkes nicht nur höchsten Wert auf technische Modernität und architektonische Ästhetik, sondern suchten ebenso nach Möglichkeiten, das Arbeitsumfeld positiv zu gestalten. Denn nicht nur die ‚gestaltete Umwelt‘ mit originaler Kunst und Design im Wohnbereich war das Anliegen Philip Rosenthals, sondern auch die im Stadtbild. Aus der Ferne betrachtet, liegt die Porzellanfabrik flach und durch eine streng komponierte Ordnung wie eine Skulptur in der Landschaft. Hier produziert Rosenthal bis heute mit größter Sorgfalt und Handwerkskunst Porzellan für alle Welt.

Auf der Wiese vor dem Rosenthal-Werk am Rothbühl ist viel los. Schachbrettfalter flattern von Blüte zu Blüte, Wildbienen, schwer beladen mit Blütenstaub, fliegen ihre wertvolle Fracht in den Bienenstock zurück, Hummeln lassen sich gemächlich auf dem gelben Rainfarn nieder. Rosenthals Blühwiese vor dem Industriedenkmal in der Geheimrat-Rosenthal-Straße ist zu einem bunten Ort der Artenvielfalt geworden. Der Selber Porzellanhersteller unterstützt den Arbeitskreis „Blühendes Fichtelgebirge“, dem die Ökologische Bildungsstätte Hohenberg, der Fichtelgebirgsverein und der Kreisverband für Gartenkultur und Landschaftspflege angehören.

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