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Neue Arbeitswelten in Hochfranken I – Skin Baron

Neue Arbeitswelten in Hochfranken I – Skin Baron

Text: Vera Dorschner, Bild: SkinBaron

DIE ART UND WEISE, WIE MENSCHEN ZUSAMMENARBEITEN, ÄNDERT SICH DURCH GLOBALISIERUNG, DIGITALISIERUNG UND DEN DEMOGRAFISCHEN WANDEL MIT RASANTER GESCHWINDIGKEIT. Konnten Unternehmen noch vor wenigen Jahren aus einer Vielzahl von Bewerberinnen und Bewerbern wählen, so ist mittlerweile durch den von Jahr zu Jahr größer werdenden Fachkräftemangel ein Arbeitnehmermarkt entstanden, in dem sich die Unternehmen bei den Kandidatinnen und Kandidaten bewerben statt andersherum. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf neue Arbeitsformen, insbesondere auch zur Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität. KARRIEREZIEL portraitiert zwei Start-ups, einen Handwerksbetrieb und zwei Produktionsunternehmen aus Hochfranken, die sich kontinuierlich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Prozesse und Umgebungen so gestalten können, dass sie sowohl den Erfordernissen der sich immer schneller wandelnden Umwelt als auch den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerecht werden – und die sich damit zukunftssicher aufstellen.

Hybrides Arbeiten schon vor Corona

SkinBaron betreibt einen Online-Marktplatz zum sicheren Kauf, Verkauf und Handel von „Skins” aus bekannten OnlineGames. „Skins“ sind digitale Güter, die PC-Spieler in diversen Spieletiteln erwerben und mit anderen Spielern tauschen können. Das Unternehmen hat mittlerweile 1,3 Millionen angemeldete Nutzerinnen und Nutzer (ab 18 Jahre) und über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegründet wurde es als Start-up 2016, wobei es mehrere Gesellschafter aus ganz Deutschland gibt.

Skin Baron

In der Zeit nach der Gründung wurde das Geschäft komplett online und remote, d.h. von unterschiedlichen Standorten aus, betrieben. Die ersten Büroräume mietete SkinBaron erst 2018 in Hof an, als das Unternehmen schon gewachsen war und sich einen Ruf in der Branche erarbeitet hatte. 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heute am Standort Hof tätig, 14 weitere arbeiten über Deutschland verteilt im HomeOffice. Gesucht wurden und werden Programmiererinnen und Programmierer mit einer speziellen Affinität zur GamesBranche, auch Berufseinsteiger mit dem richtigen „Mindset“ bekommen eine Chance. Das Durchschnittsalter liegt bei 29 Jahren, es handelt sich also um die klassischen „Millennials“. Mittlerweile kann sich SkinBaron trotz allgemeinen Fachkräftemangels in der IT-Branche über Initiativbewerbungen freuen, die Fluktuation ist niedrig. Das kommt nicht von ungefähr: Geschäftsführer Hannes Scholz ist es sehr wichtig, die Attraktivität seines Unternehmens als Arbeitgeber ständig an die schnellen Veränderungen anzupassen und weiterzuentwickeln. So gibt es beispielsweise keine vorgeschriebenen Kernarbeitszeiten, sondern nur die Vorgabe, dass das Team im Konsens miteinander gewisse zeitliche Überschneidungen finden muss. Außerdem ist hybrides Arbeiten, d.h. ein Mix aus der Arbeit im Büro und mobiler Arbeit, bei SkinBaron üblich. Diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die komplett remote tätig sind, haben dabei echte Tele-Heimarbeitsverträge und die entsprechende Büroausstattung mit ergonomischen Stühlen und guter Beleuchtung. Höhenverstellbare Schreibtische sind geplant. Der Geschäftsführer achtet jedoch darauf, dass auch die anderen für das mobile Arbeiten gut ausgestattet sind – Docking Station und zwei Bildschirme sind Standard. Als in der Corona-Pandemie eine Home-Office-Pflicht eingeführt wurde, konnte diese Anforderung problemlos umgesetzt werden.

„Das Argument, dass die Mitarbeiter im Home-Office nichts arbeiten, halte ich für völlig wild. Im Büro sehe ich doch auch nicht immer, ob meine Leute produktiv sind oder nicht“

Geschäftsführer Hannes Scholz, SkinBaron

100 Prozent mobiles Arbeiten soll jedoch nicht die Regel werden, damit sich ein Teamgefühl und Identifikation mit dem Unternehmen entwickeln können. Auch wenn angeschaltete Kameras dafür sorgen, dass man den Kontakt zueinander nicht ganz verliert und die Zusammenarbeit über digitale Tools wie Slack reibungslos funktioniert, sollen nach der Pandemie auf freiwilliger Basis wieder Live-Aktionen stattfinden – gemeinsames Bowling einmal im Monat zum Beispiel, das steigert die Zusammengehörigkeit.

Die gewachsene Belegschaft erfordert es, dass SkinBaron trotz des hybriden Modells stetig nach Erweiterungsmöglichkeiten sucht, um auch Bewerberinnen und Bewerbern eine maximal attraktive Arbeitsatmosphäre zu bieten. Sie soll „Lust machen, ins Büro zu kommen – in ein angenehmes und repräsentatives Umfeld“, betont Hannes Scholz. Das sei Bewerberinnen und Bewerbern bei der Wahl ihres Arbeitgebers, ihrer Arbeitgeberin, heute wichtig.

KARRIEREZIEL 2022

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