„Ich bin dann mal weg!“ – das geht auch in Hochfranken! Allerdings wandert man auf dem Jean-Paul-Weg natürlich nicht auf den Spuren des Heiligen Jakobus, wie das Hape Kerkeling in Spanien tat, sondern auf denen des oberfränkischen Dichters Jean Paul (1763-1825), dessen Werk literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik angesiedelt ist. Der mit grünem Oval markierte und beschilderte Wanderweg verläuft vom Geburtsort des Dichters Joditz über Hof und Schwarzenbach an der Saale, Wunsiedel und Bayreuth bis Sanspareil und ist insgesamt 200 km lang. Er führt durch Landschaften und Orte, die Jean Pauls Leben prägten und ihm viel bedeuteten – sie waren Inspiration und Energiequelle für ihn. Entlang des Weges begleiten den Wanderer 161 Info-Tafeln mit kurzen Auszügen aus den Werken und Gedanken des Dichters. Es heißt, man liebt(e) oder hasst(e) Jean Paul – seine Texte erschließen sich nicht leicht, seine Aphorismen können aber ein Schlüssel sein. Wer seine treffenden Naturbeschreibungen genauer liest, entdeckt, dass sich in Fichtelgebirge, Frankenwald und Fränkischer Schweiz in gut 250 Jahren gar nicht so viel verändert hat – auch wenn unsere Uhren heute so viel schneller gehen. Unter www.jeanpaulweg.com ist der wunderbare Reisebericht „Wohin das Herz mir geht“ von Hilde und Peter Zielinski zu finden, versehen mit einer Jean Paul zum Lobe gereichenden Widmung: „Für Pudel Fidel, den Getreuen!“
Text: Claudia Plaum, Foto: Florian Miedl